25.11.2015

Wasserbilanzen verschiedener Entwässerungssysteme oder: Was schafft die Zukunftsvereinbarung?

Mit Verweis auf das Landeswassergesetz wird für neue Erschließungen häufig die Entwässerung im Trennsystem propagiert, die in § 51 a LWG NW mit der Versickerung gleichgestellt wird. Den stofflichen Gewässerbeeinträchtigungen aus Mischwasserentlastungen lässt sich mit einer Entwässerung im Trennverfahren zweifellos effektiv begegnen. Durch Behandlungs- bzw. Retentionsmaßnahmen können die Einleitungen so gewässerverträglich gestaltet werden, dass das Trennsystem allgemein als ökologisch hochwertiger als das in unserer Region dominierende Mischsystem einzustufen ist.
In nachhaltigen Entwässerungskonzepten wird aber zudem Wert auf den Erhalt der natürlichen Wasserbilanzen – also das Verhältnis zwischen Grundwasserneubildung, Verdunstung und Abfluss – gelegt. Durch die Versiegelung von Flächen steigt sowohl in der Misch- als auch in der Trennentwässerung der Direktabfluss, dagegen werden die Grundwasserneubildung und die Verdunstung reduziert. Um dies zu minimieren, sieht das im Entwurf befindliche neue Arbeitsblatt DWA-A 102 (Anforderungen an niederschlagsbedingte Siedlungsabflüsse, [1]) eine entwässerungstechnische Erschließung vor, die die Aufteilung des Niederschlags auf die 3 genannten Komponenten so wenig wie möglich verändert. Die Analyse von Praxisbeispielen zeigt dabei, dass Abweichungen von weniger als 10 % erreichbar sind, wenn die vielfältigen Möglichkeiten der naturnahen Regenwasserbewirtschaftung zielgerichtet genutzt werden.
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01.09.2015

Dachbegrünungen – Wirksam und attraktiv zur Verbesserung des Stadtklimas

Parkflächen auf der Tiefgarage, Sportflächen auf dem Supermarktdach, Dachgärten in Wohnsiedlungen - Dächer wurden in der zeitgenössischen Architektur bereits vielfach begrünt und multifunktional eingesetzt. In den letzten 30 Jahren ist die Technik für solche Dachbegrünungssysteme so weiterentwickelt worden, dass sie heute als ausgereift angesehen werden kann. In der öffentlichen Diskussion um geeignete Anpassungsmaßnahmen an die Klimawandelfolgen, im Wesentlichen die Zunahmen von Hitzeperioden mit höheren Temperaturen und die gleichzeitig Häufung von intensiven Starkregenereignissen, erfährt die Dachbegrünung aktuell eine verstärkte Aufmerksamkeit. Denn diese Veränderung lassen sich effektiv durch die ausgleichende Wirkung des Stadtgrüns mindern. Dazu erforderliche Flächenressourcen sind insbesondere in den potenziell gefährdeten urbanen Zentren kaum vorhanden, dafür aber umso mehr Dachflächen, die sich begrünen lassen.
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